Lu­mi­no­sité de l'Ori­ent

Die von der Iberischen Halbinsel bis nach Asien verbreiteten Glas-Stuck-Fenster bilden seit dem 7. Jahrhundert einen wesentlichen Bestandteil islamischer Moscheen, Paläste und Wohnhäuser. Ihre intensive Leuchtkraft und das farbige Licht weckten bereits früh die Faszination westlicher Architekten und Künstler. Diese gaben die im Unterschied zu europäischen Bleiverglasungen in Gipsstuck ausgeführten Fenster in ihren Skizzen, Gemälden und Tafelwerken wieder.

Während das Osmanische Reich, Ägypten oder Tunesien Glas-Stuck-Fenster an den Weltausstellungen zur Schau stellten, erwarben Sammler originale Fenster auf ihren Reisen oder über den Kunstmarkt und statteten damit ihre orientalisierenden Interieurs aus. Parallel dazu kamen Glasmaler in ganz Europa der wachsenden Nachfrage nach Glas-Stuck-Fenstern nach, die in unterschiedlichen Techniken und Materialien ausgeführt, die exotische Wirkung der islamischen Fenster rezipierten.

Anhand ausgewählter Originalstücke aus mehreren europäischen Museen sowie bisher kaum bekanntem Bild- und Fotomaterial präsentiert die Ausstellung die neusten Ergebnisse des SNF-Projektes «Luminosity of the East», das seit 2020 am Vitrocentre Romont durchgeführt wird, und bietet so einen einzigartigen Einblick in die Welt der islamischen Glaskunst.