"How li­ke a le­af I am" Alex­an­dra Baum­gart­ner

Die Ausstellung «How like a leaf I am» von Alexandra Baumgartner lädt dazu ein, über die tiefen Verbindungen zwischen Mensch und Pflanze nachzudenken. Im Zentrum stehen Fragen zur Bewahrung von Saatgut als gemeinschaftliches Gut, angesichts des zunehmenden Verlusts an Agrobiodiversität. Mit einer Kombination aus Fotografie und interaktiven Elementen schafft die Ausstellung emotionale Nähe zur Pflanzenwelt und verdeutlicht, wie Saatgut als Schlüsselelement fungiert.

Baumgartner untersucht die Rolle von Saatgut als kulturelles Erbe – eine Ressource, die über Generationen hinweg durch menschliche und nicht-menschliche Einwirkungen geformt und weitergegeben wird. Das Beobachten, Auswählen, Pflegen, Schützen, Schmecken, Sortieren, Lagern, Tauschen und Wiederaussäen sind dabei die treibenden Kräfte für die Vielfalt der Kulturpflanzen. Zwischen intensiver Recherche und introspektiver Betrachtung pendelnd, porträtiert «How like a leaf I am» Gesten des Widerstands gegen den fortschreitenden Verlust der Kulturpflanzenvielfalt. Baumgartner streift durch die Gärten von privaten Saatguterhalter*innen und besucht staatliche sowie gemeinschaftlich organisierte Samenbanken.

In enger Zusammenarbeit mit dem Kollektiv Seed Carriers, das sich für die Sichtbarmachung zivilgesellschaftlicher Initiativen zur Erhaltung der Saatgutvielfalt einsetzt und sich den Geschichten von Saatgut widmet, schafft die Ausstellung Raum für Reflexion und Dialog über die Herausforderungen, denen wir in der miteinander verflochtenen Klima- und Biodiversitätskrise begegnen. Baumgartners Arbeit eröffnet neue Perspektiven auf die Beziehung zwischen Mensch und Natur und fordert dazu auf, unsere Verantwortung für das Potential dieser Verbindungen neu zu denken.

Alexandra Baumgartner (*1991 in Zürich, lebt in Biel/Bienne) ist eine multidisziplinäre Künstlerin, die Fotografie, Sound und partizipative Formate miteinander verbindet. In ihrer künstlerischen Praxis kombiniert sie dokumentarische und künstlerische Ansätze, um gesellschaftlich relevante Themen zu untersuchen. Als Mitbegründerin des transdisziplinären Projekts SEED CARRIERS fördert sie den Dialog zwischen Kunst, Wissenschaft und Gesellschaft.