Stephanie Fuchs heiratet einen Masai und zieht nach Tansania
Während eines Forschungsaufenthaltes in Tansania verliebt sich die deutsche Biologin Stephanie Fuchs in einen traditionell lebenden Massai. Die beiden ziehen in sein Dorf, heiraten und werden Eltern. Zwölf Jahre vergehen, eine Rückkehr nach Europa ist undenkbar. Trotz Malaria, Blutvergiftung, Depression und erheblichen kulturellen Differenzen wächst Stephanies Liebe für ihre neue Heimat mit jedem Tag. Für Explora reist sie in die Schweiz und erzählt ihre Geschichte.
Als ursprünglich nomadisches Volk, das sich nur von Milch, Fleisch und Blut ernährt, sind die Massai heute ein Volk im Wandel, das laufend die Balance zwischen Tradition und Moderne finden muss. Die meisten haben Smartphones, doch lesen können nur wenige. Sie leben in Häusern aus Lehm in der Natur, doch wünschen sich viele ein moderneres Leben und mehr Komfort. Es gelten die alten Werte ihrer Kultur: Respekt für die Ältesten, altersabhängige Zeremonien, auch die Vielehe ist üblich. Wer beginnt, gewisse Rituale zu hinterfragen, hört meistens nur: "Es ist unsere Kultur." Spannungen sind also vorprogrammiert, wenn sich eine Europäerin in die Traditionen der Massai einlebt.
Das ist auch Stephanie Fuchs klar. Sie lernt die Sprache "Maa" und passt sich dem Leben in der Natur an, ohne Strom und fliessend Wasser. Sie ist nicht gekommen, um das Volk zu belehren, oder es mit westlichen Werten zu modernisieren. Stattdessen will sie sich integrieren, Traditionen verstehen und Werte achten, ohne sich dabei selbst zu verleugnen. Über Social Media finanziert sie ein "Land Management Training" für ihr Dorf, um den Massai zu helfen, besser mit den Folgen des Klimawandels umzugehen. Mit ihrer Schwägerin beginnt sie, waschbare Damenbinden für die Frauen der Massai herzustellen, was ihrem Dorf ein Einkommen sichert. Im Jahr 2020 geht ein Youtube Video über ihr Leben in Tansania mit 19 Millionen Klicks viral, damit wird ihre Geschichte international bekannt. Stephanie Fuchs bleibt Europäerin und wird niemals eine "Weisse Massai" werden, jedoch fühlt sie sich dem Volk innig verbunden und setzt sich für Offenheit und gegenseitiges Verständnis ein.
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