Bird

Die zwölfjährige Bailey wohnt mit ihrem Halbbruder und ihrem Vater in einem verwahrlosten Haus in einer Stadt unweit von London. Ihr Vater ist ein arbeitsloser Alkoholiker, der mit seiner neusten Geschäftsidee, dem Verkauf eines angeblich halluzinogenen Schleims einer Kröte, Geld zu machen hofft. Baileys Mutter lebt mit ihrem neuen Partner, einem gewalttätigen Psychopathen, in nicht weniger prekären Verhältnissen am anderen Ende der Stadt. Inmitten dieser tristen, mit dokumentarischer Präzision gezeichneten Realität lernt das auf sich gestellte Mädchen eines Tages bei ihren Streifzügen in den Mooren am Stadtrand einen freundlichen Vagabunden kennen. Er nennt sich Bird, spricht mit deutschem Akzent, ist mit einem Rock und einem kaputten Pullover bekleidet und erklärt, er sei auf der Suche nach seinem Vater. Bird wird für Bailey zu einem Freund, den sie so dringend braucht. Die 1961 geborene Andrea Arnold, die mit ihren Filmen "Red Road", "Fish Tank" und "American Honey" zur wohl wichtigsten weiblichen Stimme des britischen Kinos wurde, sagt über ihre in fremdartiger Schönheit erstrahlende Coming-of-Age-Geschichte: "Ich bin davon überzeugt, dass wir in einer harten und dunklen Zeit leben, der dunkelsten, die ich je in meinem Leben erlebt habe. Deshalb können wir es uns nicht erlauben, ins Wanken zu geraten. Optimismus ist ein Muss."