All We Ima­gi­ne as Light

Die beiden Krankenschwestern Prabha und Anu arbeiten in einem Spital in Mumbai. Prabha hat seit Jahren nichts von ihrem Mann gehört, der kurz nach der arrangierten Hochzeit nach Deutschland emigriert ist – und verbietet sich jedes Liebesleben. Ihre junge Mitbewohnerin Anu hingegen ist noch voller Träume für ihre Zukunft und führt eine verbotene Beziehung mit einem muslimischen Jungen. Die beiden Frauen begleiten eine verwitwete Kollegin, die aus Wohnungsnot in ihr Dorf zurückkehrt. Die zunehmende Verbundenheit der drei Frauen und ein Ausflug ans Meer verschafft ihnen Raum zur Selbstermächtigung und öffnet neue Horizonte. Ein poetisch-schillerndes Werk über Frauensolidarität. Die Geschichte ist keineswegs aus der Luft gegriffen: Die Protagonistinnen leben das Leben der grossen Mehrheit der Frauen in Indien, die vom Land in die Stadt gekommen sind, aber trotz der vermeintlichen Autonomie noch immer unter dem Einfluss der Familie stehen, die ihren Umgang kontrolliert und entscheidet, wen sie lieben und heiraten sollen. Mit wunderbaren Aufnahmen vom nächtlichen Mumbai und vor eindringlicher Geräuschkulisse schafft Payal Kapadia in ihrem ersten Spielfilm ein betörendes Werk für Augen und Ohren und erzählt eine herzerwärmende Geschichte voller Menschlichkeit.«All We Imagine as Light» bekam in Cannes den Grossen Preis der Jury, und dieser berührende Film, ein wahrhaftiger Lichtblick, zeigt, was Kino sein kann: Alles, was wir uns als Licht vorstellen.» (Katja Nicodemus, Die Zeit, 26.5.24)