Mutiges Politdrama: die Paranoia der iranischen Gesellschaft
Iman, Jurist in Teheran, wird zum Untersuchungsrichter am Revolutionsgericht befördert. Als es im September 2022 nach dem Tod von Jina Mahsa Amini zu Massenprotesten auf den Strassen Teherans und anderer Städte kommt, soll er Todesurteile ungeprüft unterschreiben. Zunächst stürzt ihn das in Gewissenskonflikte, doch bald überwiegt die Angst vor einem Privilegienverlust. Noch mehr aber fürchtet er, dass sich seine Frau und seine beiden Töchter mit den Protestierenden und deren Ruf "Frau, Leben, Freiheit" solidarisieren könnten. Iman reagiert mit zunehmender Paranoia auf seine Familie, die soziale Normen und Familienregeln infrage zu stellen beginnt. Mohammad Rasoulof sass 2022, zu Beginn der iranischen Massenproteste, im Gefängnis. Nach seiner Entlassung Anfang 2023 begann er heimlich mit der Realisierung seines neuen Films, in den er auch reale Bilder der blutigen Proteste einbezog, was seiner Geschichte eine noch grössere Dringlichkeit verleiht. Entstanden ist ein Werk, das den Staatsterrorismus des Mullah-Regimes in einer Direktheit anprangert, wie es so noch nie ein Spielfilm aus dem Iran gewagt hat. Für seinen eindrücklichen und mutigen Film wurde Rasoulof, dem im Mai die Flucht aus dem Iran gelang, mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.
Informationen zur Veranstaltung
Alle aktuellen sowie zusätzliche Informationen zur Veranstaltung findest du auf der Webseite des Veranstalters. Plötzliche Änderungen werden ausschliesslich auf der Webseite des Veranstalters angezeigt.
- Zeit Samstag 30. November 2024, 20:30 Uhr
- Ort Kinok – Cinema in der Lokremise, Grünbergstrasse 7, 9000 St. Gallen
- WWW www.kinok.ch
- Links
- Zugänglichkeit
- accessible Rollstuhl (komplett)
- Quelle: saiten.ch