Mes amis es­pa­gnols

Die «spanischen Freunde» des Filmemachers Adrien Bordone («Après l’hiver») werden in Biel geboren und teilen Schulbank und Freizeit mit ihm. Ende der 1990er-Jahre kehren die Familien zurück nach Galicien – für die Eltern eine Heimkehr in die Heimat, für die Jugendlichen ein Schritt in ein fremdes Land. Mit Mitte dreissig macht sich Bordone auf die Suche nach ihnen, sein liebevolles Porträt zeigt die Herausforderungen, die der Neuanfang in Spanien mit sich bringt.Der Dokumentarfilm beleuchtet das weniger oft thematisierte Migrationsphänomen der Remigration, das nicht immer problemlos abläuft. Für einige von Adrien Bordones Freunden stellt die Auswanderung in das für sie damals fremde Heimatland der Eltern einen schmerzhaften biografischen Bruch dar, der tiefe Wunden hinterlässt und ihre (Familien-)Beziehungen nachhaltig prägt. Bordone selbst sagt über seinen Film: «Indem ich meine ehemaligen Freunde in ihrem täglichen Leben verfolgte, wollte ich versuchen zu verstehen, wie diese traumatische Vergangenheit präsent bleibt, weiterhin Teil ihres Lebens ist und ihre Unsicherheiten schürt.»«Mes amis espagnols» zeichnet ein komplexes Bild der Familien der fünf porträtierten Freunde. Dabei lässt der Film auch Raum für die Sichtweise der Eltern und ihrer damaligen Lebenssituation als Migrant:innen. Eine grosse Qualität dieses bewegenden Dokumentarfilms ist die Nähe zu seinen Protagonisten, die sich durch die Vertrautheit des Regisseurs mit seinen ehemaligen Klassenkameraden ergibt.So, 1.12., 11 Uhr: Im Anschluss an den Film Gespräch mit Adrien Bordone, moderiert von Núria Gysin (Outside the Box).