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Schlachthaus Theater Bern, Bern

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Sonntag, 24. November 2024

Musikalisches Plädoyer für eine dekoloniale Ökologie

GROUP50:50

Auf der UN-Klimakonferenz 2022 vereinbarten die drei grössten Regenwaldstaaten der Erde eine Klimapartnerschaft. Während die Weltbevölkerung allmählich versteht, dass sie gegen die Abholzung des Waldes im Kongobecken vorgehen muss, weil er grosse Mengen CO₂ bindet, wird die lokale Bevölkerung einmal mehr zum Spielball geopolitischer Interessen. Für «Ecosystem» reist die GROUP50:50 in den Nordosten des Kongos und erarbeitet mit Bewohner*innen des Regenwaldes ein multimediales Musiktheaterstück über ein Ökosystem, das allmählich aus den Fugen gerät.

Die Situation vor Ort ist komplex: Um die überwältigende Artenvielfalt zu erhalten, kämpfen Umweltschützer*innen gegen Minengesellschaften und Holzexporteure, die mit der Unterstützung korrupter Politiker*innen Gold und Holz abbauen. Die internationalen Expert*innen des Naturschutzes geraten dabei gleichzeitig in blutige Konflikte mit den ansässigen Bauern, die traditionellerweise Wald roden, um Landwirtschaft zu betreiben. Und dann sind da noch die Menschen vom nomadischen Volk der Mbuti. Sie kennen den Wald besser als alle anderen, weil sie davon leben, was er ihnen zur Verfügung stellt. Sie gelten als die «ersten Bewohner des Waldes», und doch hat bisher niemand ihr Recht auf den Wald anerkannt. Sie können nur dabei zusehen, wie ihr Lebensraum schwindet.

Gemeinsam mit lokalen Bauern und der Mbuti-Gemeinde in Bagoia, mit denen sie schon für «The Ghosts Are Returning» zusammengearbeitet haben, diskutieren und singen die Performer*innen und Musiker*innen der GROUP50:50 darüber, was wir von unseren Vorfahren geerbt haben und was wir den zukünftigen Generationen hinterlassen werden. Im Dialog mit der traditionellen Musik der Region schaffen sie eine transnationale Zeremonie, ein ritueller Versuch über die Bedeutung des Waldes für das Schicksal der Weltbevölkerung.

Mit ihrem letzten Stück «The Ghosts Are Returning» gelang der GROUP50:50 ein Kunstgriff: Die Uni Genf beschloss im Anschluss an die Premiere die Rückgabe von sieben Skeletten vom Volk der Mbuti, die ein Schweizer Arzt 1953 im Kongobecken exhumierte und zu Forschungszwecken nach Europa geholt hatte. In ihrem neuen multimedialen, transkontinentalen Musiktheaterstück setzt die Gruppe die gleichberechtigte Zusammenarbeit zwischen kongolesischen, deutschen und Schweizer Künstler*innen fort: ein musikalisches Plädoyer für eine dekoloniale Ökologie.

Ab 14 Jahren.

Informationen zur Veranstaltung

Obacht!

Alle aktuellen sowie zusätzliche Informationen zur Veranstaltung findest du auf der Webseite des Veranstalters. Plötzliche Änderungen werden ausschliesslich auf der Webseite des Veranstalters angezeigt.

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